Malerei
AUS MEINER FAMILIENGESCHICHTE
Am 27. August 1883 explodierte der Krakatau zwischen Sumatra und Java mit so ungeheurer Wucht, dass die ausgelösten Flutwellen sogar im Ärmelkanal und in der Elbe zu spüren waren. Zeitungen berichteten von gigantischen Verwüstungen, vielen Toten, Aschewolken und atemberaubenden Sonnenuntergängen.
2 Jahre später war mein Urgroßvater als Steuermann auf einem Fracht-Segelschiff dort.
2013 finde ich einen Brief vom 11. 07. 1885 aus Nienstedten, damals ein kleines Dorf, heute gehört es zu Hamburg. Meine Ururgroßmutter fragt ihren Sohn, in welcher Weltgegend er sich gerade befindet. Er möge ihr doch schreiben, sie könne Atjeh* auf der Karte nicht finden und sie hofft, „dass ein günstiges Geschick [ihn] wieder heimführen wird...“
LICHT INS DUNKEL BRINGEN UND EINE KÜNSTLERISCHE ÜBERSETZUNG FINDEN
Seitdem ich diesen Brief gelesen habe, läßt er mich nicht mehr los. Ich versuche, mir vorzustellen, welche Vorstellungen meine Urahnin von der völlig fremden Welt gehabt haben könnte, in der ihr Sohn sich befand.
* [Aceh auf Sumatra, heute Indonesien]